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Mit Kultur Brücken bauen!

Internationales Kulturfest in der AWO fand viel Anklang.

Kulturfest5„Lasst uns aufhören Mauern zu bauen. Das Sterben im Mittelmeer muss ein Ende haben“, mit diesem Appell an die Mächtigen in Europa eröffnete der Vorsitzendeder Wülfrather AWO, Peter Zwilling, das Internationale Kulturfest unter dem Motto: „Für Vielfalt – Gegen Rassismus“ zum Abschluss der diesjährigen Wochen gegen Rassismus. Die AWO in Wülfrath hatte ein buntes Programm mit Kultur und Wortbeiträgen zusammengestellt, das zum Nachdenken anregen sollte.

Am Beginn des kurzweiligen Nachmittags stand ein Einspieler der Kölner Kultband „Bläck Fööss“ mit ihrem Lied „Unser Stammbaum“. Ulrike Romund, die sich mit Peter Zwilling die Moderation des Kulturfestes teilte, stellte dieses Lied in einen Zusammenhang mit einer Textpassage aus Zuckmayers „Teufels General“, in der General Harras das Rheinland als „die große Völkermühle und die Kelter Europas“ bezeichnet, dessen Kultur schon immer durch Zuwanderung bereichert wurde.

21c4f01b 9f43 4723 b8d9 9d6aec3f4ea5Mit Zwischenrufen zum Thema des Tages meldeten sich der stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Preuß zu Wort, indem er aus der Rede des Bundespräsidenten zitierte, Ophelia Nick, Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium, über ihren „Chef“ Cem Özdemir und dessen Integrationserfahrungen berichtete. Landtagsabgeordneter Martin Sträßer rezitierte das Gedicht „Das Phänomen“ von Hans Dieter Hüsch, das sich schon 1981 mit den Gefahren des Rechtsradikalismus auseinandersetzte und bis heute an Brisanz nicht verloren hat.

Biographien von Zugewanderten standen im Mittelpunkt fast aller Wortbeiträge: Ob es sich dabei um die Kieferorthopädin aus Afghanistan handelt, von der Christel Gruner-Olesen, die Kulturfest12stellvertretende Vorsitzende der INGA, berichtete, oder den Künstler Hakan Eren, der mit seiner Luftballonkunst nicht nur die Augen der Kinder zum Leuchten brachte. Hakanballoon schaffte es durch gezielte Förderung und Engagement vom Förderschüler zum abgeschlossenen Kunststudium. Auch der Düsseldorfer Soziologe und Gewerkschafter Kulturfest4Nihat Öztürk, schaffte den Weg aus den Baumwollfeldern in Ostanatolien, in denen er als 12jähriger arbeiten musste, um die vielköpfige Familie zu unterstützen. Er ließ sich 1973 als Stahlarbeiter anwerben und kam über gezielte Förderung durch Gewerkschaftskollegen und eigenes Engagement zum Studienabschluss in Soziologie. Danach war er viele Jahre IG-Metall-Bevollmächtigten im großen Bezirk Düsseldorf. Nihat Öztürk brachte eine Ausstellung „Migration – Etappen – Konflikte – Anerkennungskämpfe“ mit, die im kleinen Saal der AWO noch zwei Wochen während der Osterferien zu sehen ist.

„All diese Beispiele gelungener Integration machen deutlich, wie wichtig individuelle Förderung und Vertrauen in die Fähigkeiten Zugewanderter ist, damit ein gemeinsames Leben in einer pluralen Gesellschaft gelingt“, so Peter Zwilling gegenüber den Vertretern der Flüchtlingsinitiative INGA, die auf individuelle Förderung setzt und händeringend weitere ehrenamtliche UnterstützerInnen sucht.

0ce803a2 18ef 4516 8fe5 9a6dceb45202Mit Kultur Brücken bauen wollten die Initiatoren des Internationalen Kulturfestes. Mit der Hommage auf Mikis Theodorakis stellte die monegassische Opernsängerin Nadia Meroni mit dem Pianisten Gregory Gaynair das Leben einer der größten modernen Komponisten Europas, Flüchtling, Freiheitskämpfer, Gefangener und Politiker vor. Bekannte Lieder und griechische Tänze gehörten zu ihrem Repertoire.

Der Höhepunkt der Veranstaltung war jedoch der Auftritt von Al Watan, dem Wuppertaler Ensemble, das sich 2016 aus einem Projekt in dem Geflüchtete Musik machten entwickelte. Unter Leitung von Thomas Horrion bestachen insbesondere die Solisten Joseph Muaka, aus dem Kongo, der mit seiner ausdrucksvollen Stimme afrikanische Antikriegsliedern intonierte. Das Publikum feierte ihn. Mit einer phantastischen Stimme ist die zweite Kulturfest10Solosängerin von Al Watan, Nadiia Sheremetieva, ausgestattet. Die Tochter eines Ukrainers und einer Syrerin, neun Sprachen Kulturfest2023 Foto3sprechend, lieferte einen bunten Reigen bekannter Lieder aus der Ukraine und dem Arabischen Sprachraum ab. Das Publikum hielt es nach dem Schlusssong „We are the World, we are the Children“ nicht mehr auf den sitzen. Spontan lud das AWO-Kulturteam das Ensemble Al Watan zu einem Konzert ins Kulturbistro für 2024 ein.

„Ein wirklich gelungenes Fest“, waren sich die Besucher einig und die Verpflegung mit Kaffee, Kuchen und Waffeln mit heißen Kirschen, sowie internationalen Salaten am Abend war wieder vorbildlich. Dank sei allen ehrenamtlichen HelferInnen. 

Bilder: Iris Truschinski


Die Wülfrather AWO präsentiert:
Für Vielfalt - Gegen Rassismus
Ein internationales Kulturfest im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus
"Das Programm für unser "Internationales Kulturfest" am Samstag, den 1. April ab 15 Uhr in der AWO in Wülfrath steht: Wir haben ganz viele Zusagen und werden ein sehr buntes Fest zum Ende der "Internationalen Wochen gegen Rassismus" organisieren . Unter dem Motte "Für Vielfalt - Gegen Rassismus" wollen wir durch und mit Kultur, Wortbeiträgen und Gesprächen unsere Stimme gegen Hass, Hetze, Rassismus und für Vielfalt und eine offene Gesellschaft erheben", so die Organisatoren des Internationalen Kulturfestes in der AWO. 
Mit verschiedenen Interpreten und Gästen, will die AWO in ihrem Haus an der Schulstraße, die kulturelle Begegnung fördern, Kulturbeiträge präsentieren und durch Lesungen und mit Zwischenrufe zum Nachdenken und diskutieren anregen. 
Für Zwischenrufe haben bisher zugesagt, die Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftministerium und grüne BundestagsabgeIMG 0079ordnete aus Wülfrath, Ophelia Nick und der Landtagsabgeordnete Martin Strässer, sowie der SPD-Landtagskandidat Cüneyt Söyler. Die Stadt Wülfrath wird vertreten dürch den stellvertretenden Bürgermeister Wolfgang Preuß. Natürlich kommt auch ein Zwischenruf von der AWO. 
Mit ihrer Musik werden uns die Pianistin Sniziana und der Gitarrist Illia Davidenko erfreuen. Das Ukrainische Künstlerehepaar ist vor dem Krieg aus ihrem Heimatland, der Ukraine, geflohen und lebt seit einigen Monaten in Wülfrath. Illia Davidenko ist auch Maler und wird einige seiner Werke, die in Wülfrath entstanden sind, ausstellen. Darüber hinaus möchte er Gäste des Kulturfestes porträtieren.
Freuen können sich die Gäste auf Hakanballoon, ein wirklicher Künstler, der aus vielen kleinen Luftballons wahre große und kleine Kunstwerke schafft. Hakan Eren wird beim Kulturfest eine Probe seines Könnens abliefern. Lassen Sie sich verzaubern von einem Künstler und Entertainer.
Es wird eine Mikis-Theodorakis-Hommage mit der Monegassischen Opernsängerin Nadia Meroni geben. Sie wird am Klavier begleitet von Gregory Gainair. Mikis Theodorakis ist der größte zeitgenössische Musiker und Komponist Griechenlands. Er war Zeit seines Lebens ein politischer Kämpfer für die Freiheit: Bei der Besetzung Griechenlands durch die Nazis, kämpfte er im Untergrund, wie im griechischen Bürgerkrieg und gegen die Obristen. Er musste aus seiner Heimat fliehen und war ein Fremder im Pariser Exil. Seine Musik ist Zeugnis von Flucht, Folter und Vertreibung. 
Es werden Lesungen stattfinden über Flüchtlinge in Deutschland und ihre Wege in diesem fremden Land, über Willkommenskultur aber auch über zurückgewiesen werden. 
Die AWO präsentiert eine Ausstellung über "Etappen, Konflikte und Anerkennungskämpfe" der türkischen Arbeitnehmer, 60 Jahre nach dem Anwerbeabkommen mit der Türkei. Präsentieren wird die Ausstellung und das dazu erschienene Buch der Düsseldorfer Autor, Gewerkschafter und Soziologe, Nihat Öztürk. Das Gespräch mit ihm über seine Erfahrungen als „Gastarbeiter“ und später als Gewerkschaftssekretär wird das Kulturfest inhaltlich ebenso bereichern wie die Darstellung von Biographien von Geflüchteten. 
Al WatanDas Ensemble Al Watan (Foto) wird dabei sein. Der Name „Al Watan“ kommt aus dem Arabischen und bedeutet „Heimat“. Entstanden ist das Ensemble aus dem makoge-Projekt (Mandolinen-Konzert-Gesellschaft Wuppertal e.V.) „Instrumentalunterricht für Geflüchtete“. Das Ensemble Al Watan setzt sich zusammen aus 20 Menschen, die ihre Wurzeln in sechs verschiedenen Nationen haben. 
Das Ensemble wird mit der Sängerin Nadiia Sheremetieva (Ukraine) und dem Sänger Joseph Muaka (Kongo), anreisen. Die Musiker sind Teilnehmer des Projektes sowie Mitglieder und Freunde der makoge. Mit ihrer Musik, die aus fünf verschiedenen Kulturkreisen stammt, möchten sie ein Zeichen für ein gemeinsames Miteinander und gegen Hetze setzen. 
 
Lassen Sie sich vom Programm des Internationalen Kulturfestes „Für Vielfalt - Gegen Rassismus“ überraschen. Kommen Sie vorbei, essen und trinken Sie, feiern Sie mit ein internationales Fest. Der Eintritt ist frei. Der Hut bzw. das Sparschwein geht rum, damit die Kosten gedeckt werden.

Weitere Informationen finden Sie hier oder überall dort, wo es Informationen gibt.

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